Kooperationsvertrag zur Überleitung des documenta Archivs in die documenta und Museum Fridericianum GmbH unterzeichnet
Das documenta Archiv in Kassel wird ab dem 1. Januar 2016 in die Trägerschaft der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH (documenta GmbH) übergehen und dort mit verbesserter finanzieller Ausstattung seine Arbeit fortführen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Kassel und dem Land Hessen haben der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta GmbH, Oberbürgermeister Bertram Hilgen, und der hessische Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein am Mittwoch, 15. Juli, in Anwesenheit der Geschäftsführerin der documenta GmbH, Annette Kulenkampff, im Kasseler Rathaus unterzeichnet. Das Land Hessen wird danach zukünftig den bisher von der Stadt aufgebrachten Jahresetat für das Archiv von 500.000 Euro um die gleiche Summe verdoppeln.
„Diese Kooperationsvereinbarung ist ein bedeutender Schritt in der nun sechzigjährigen Geschichte der documenta. Mit der Überleitung des 1961 gegründeten Archivs in die neue Trägerschaft und der Aufsto-ckung der Mittel wird der Verpflichtung, das Erbe der documenta angemessen zu pflegen, Rechnung getragen. Die Sicherung des materiellen und immateriellen Erbes der documenta stärkt zugleich auch die Zukunft der documenta“, sagte Oberbürgermeister Bertram Hilgen.
„Das Archiv ist das Gedächtnis der documenta und damit ein unermesslicher Schatz, der gehoben und wissenschaftlich aufgearbeitet die documenta mit ihrer nun 60-jährigen Geschichte auch institutionell zu einem Stück Kunstgeschichte macht. Mit den zusätzlichen Landesmitteln in Höhe von 500.000 Euro jährlich ab 2016 können die bisher unzulänglichen Arbeitsbedingungen im Archiv verbessert werden und Strukturen für die Entwicklung hin zu einem Institut gelegt werden. Damit unterstützt die Landesregie-rung die documenta GmbH in den Jahren 2014 bis 2018 mit insgesamt 10,3 Millionen Euro und schafft so verlässliche Rahmenbedingungen für die documenta 14“, erklärte Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein.
Den gleichen Betrag zahlt die Stadt Kassel im Zuge der paritätischen Finanzierung durch Stadt und Land. Die Gesamtsumme steht für die Vorbereitung und Durchführung der documenta 14, die Ausstellungstä-tigkeiten des Fridericianum, die documenta Halle, die Verwaltung der documenta GmbH und zukünftig für das documenta Archiv zur Verfügung. Damit erhält die GmbH auf fünf Jahre verteilt jährlich zwei Millionen Euro.
„Auf dem Weg, das documenta Archiv zukünftig stärker mit internationalen Archiven zur zeitgenössischen Kunst zu verknüpfen und eine bessere Zugänglichkeit sowie größere Präsenz in der Stadt Kassel und weltweit zu erreichen, ist die Übergabe des Archivs an die documenta GmbH und die damit verbundene verbesserte finanzielle Ausstattung ein bedeutender Schritt, dem hoffentlich weitere folgen“, erklärte die Geschäftsführerin der documenta GmbH, Annette Kulenkampff.
Gleichzeitig seien mit der Kooperationsvereinbarung auch die Weichen für ein schon lange geplantes documenta Institut gestellt worden, erklärten sie.
Info: www.kassel.de , www.fridericianum.org
Schriftverkehr Arnold Bode (Foto: documenta Archiv/Eull)