Kunstmuseum Magdeburg feiert großes Eröffnungsfest
Am Wochenende wird die Wiedereröffnung der komplett sanierten mittelalterlichen Kirche des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen gefeiert. Gemeinsam mit dem neu errichteten Anbau über dem Nordflügel sind dann die insgesamt rund 20 Jahre andauernden Sanierungsarbeiten am öffentlichen Teil des Museums abgeschlossen. Über die beendeten Sanierungsarbeiten wurde jetzt in einer Pressekonferenz informiert, an der auch Oberbürgermeisterin Simone Borris teilnahm. Beim anschließenden Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten konnte das Ergebnis der jüngsten, rund zweijährigen Baumaßnahmen bewundert werden.
Oberbürgermeisterin Simone Borris freut sich über die nun beendeten Sanierungsarbeiten: „Nach zweijähriger Bauzeit sind der Nordflügel und die komplett sanierte mittelalterliche Klosterkirche nun erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die kontinuierliche Arbeit lohnt – das Kloster Unser Lieben Frauen ist eines der beliebtesten Touristenziele der Landeshauptstadt Magdeburg. Daher ist es für uns als Kommune eine dankbare Verpflichtung und große Verantwortung, diesen einmaligen, historisch gewachsenen Ort weiter zu erhalten und zu unterstützen.“
Insgesamt flossen rund neun Millionen Euro in die Sanierungen des Nordflügels und der Klosterkirche. Durch die vom Land Sachsen-Anhalt ausgelobte Förderung aus dem Programm „Kulturerbe“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und die rund 2,6 Millionen Euro, die aus dem städtischen Haushalt beigetragen wurden, konnten beide Sanierungsprojekte finanziert werden.
Im Nordflügel erhält das Kunstmuseum nun ein neues Ausstellungsgeschoss, um das Ergebnis der Sammeltätigkeit der letzten 20 Jahre zu präsentieren – vornehmlich Werke internationaler Gegenwartskunst der Malerei und Fotografie. Damit vervollständigt sich der chronologische Rundgang durch die Sammlung, der sich nun über vier Etagen, von der Antike bis in die Gegenwart erstreckt. Im Zuge der Bauarbeiten im Nordflügel des Kunstmuseums wurde auch das Obere Tonnengewölbe, bzw. ehemalige Refektorium saniert. Hier wird wie zuvor die internationale Kunst nach 1945 ihren Platz finden.
Der zweite Teil der Baumaßnahme betrifft die komplette Sanierung des Innenraumes der romanischen Klosterkirche. Dort erfolgte unter anderem die Wiedererrichtung des 1945 durch einen Bombentreffer zerstörte Kreuzrippengewölbes im Chor der Kirche. Bei den Bauarbeiten bediente man sich ursprünglicher, mittelalterlicher Techniken wie das Arbeiten mit gezimmerten hölzernen Lehrgerüsten – ein heute nur noch selten von wenigen Spezialfirmen ausgeführtes Verfahren.
Alle Arbeiten folgten in enger fachwissenschaftlicher Abstimmung und unter direkter Begleitung der Denkmalschutzbehörden. Damit sind die Sanierungsarbeiten im öffentlichen Bereich des Klosters, die über 20 Jahre hinweg vom Architekturbüro „Hartkopf denk mal Architektur“ entwickelt und umgesetzt wurden, fertiggestellt. Seit 2005 sind dafür ca. 16,5 Millionen Euro investiert worden.
Info: www.kunstmuseum-magdeburg.de
Innenansicht des neu sanierten Nordflügels, unten: Innenaufnahme der neu sanierten Klosterkirche (Fotos: Landeshauptstadt Magdeburg)