Workshop „Partizipative Transkriptionsprojekte in Museen, Archiven, Bibliotheken“
Das Museum für Naturkunde Berlin hat in den letzten Jahren verschiedene digitale und analoge Projekte initiiert, bei denen mit Hilfe partizipativer Ansätze Schriftgut und ähnliche Materialien der Historischen Arbeitsstelle und aus der Sammlung des Museums transkribiert und erschlossen wurden. Beispiel dafür sind das Projekt Bees and Bytes oder die Transkriptionswerkstatt im Experimentierfeld.
Mit einem Online-Workshop am 28. und 29. Oktober 2021 will das Museum nun in einen offenen Diskurs mit Transkriptionsprojekten anderer Museen, Archive und Bibliotheken im deutschsprachigen Raum treten und den strategischen Aufbau, die Umsetzung und die Weiterentwicklung derartiger Projekte diskutieren.
Der erste Tag des Workshops wird sich dem Komplex „Transkriptionsprojekte als Citizen Science-Formate“ widmen. Besonders erwünscht sind neben Projektvorstellungen Beiträge von Citizens Scientists selbst. Der zweite Tag beschäftigt sich mit der technischen Umsetzung (Tools und Plattformen), der nachhaltigen Nutzung der Daten und der dafür nötigen Infrastruktur. An beiden Tagen findet der Austausch im gemeinsamen Plenum und in Form von Kleingruppenarbeit in Breakout-Rooms statt.
Für folgende Themenbereiche können noch bis zum 18. Juni unter diesem Link Abstracts eingereicht werden:
1. Transkriptionsprojekte als Citizen Science-Format
Welche Strategien zur Erreichung des Zielpublikums werden genutzt und wie erfolgreich sind sie?
Wie kann man Teilnehmer*innen kontinuierlich motivieren und an das Projekt binden? Wie gelingt der Aufbau einer Community?
Welcher Mehrwert wird für die Teilnehmer*innen generiert? Wie wird die Arbeit honoriert und sichtbar gemacht?
Erfahrungsberichte von Wissenschaftler*innen und/oder Citizen Scientists zu Vor-und Nachteilen analoger vs. digitaler sowie partizipativer vs. interner Transkriptionsprojekte
2. Technik, Infrastruktur und Nachhaltige Nutzung
Welche Anforderungen an Plattformen und Tools gibt es? Welche Plattformen und Tools wurden ausgewählt und warum?
Benutzung (Administration der Projekte, Funktionsumfang, Oberfläche für Teilnehmer*innen, Exportmöglichkeiten usw.), Vor- und Nachteile
Datenmanagement (Datenmodelle, Schnittstellen zu bestehender Dateninfrastruktur, Versionsverwaltung, Userverwaltung, Projektdaten), Vor- und Nachteile
Welche Methoden und Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz können bei der Planung, Durchführung und Nachbereitung von Transkriptionen eingesetzt werden?
Welche notwendigen technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen müssen für die Nachbereitung und Weiterverwertung der Transkripte gegeben sein? (Bedingungen für wissenschaftliche Publikation von Daten, nachhaltige Nutzung in Datenbanken, Datenverknüpfung mit Archivalien und Objekten)
Umgang mit Annotationen (Ortsangaben, Personenangaben, Glossare)
Arbeiten mit verschiedenen Versionen/Korrekturschleifen: Wie kann sich der Aufwand durch Automatismen (wie double key-Transkription) verringern lassen, wie verwaltet man die verschiedenen Versionen von Transkripten?
Eine Veranstaltung des Projekts Zugang, Innovation, Vernetzung im Rahmen des Zukunftsplans und der Transkriptionswerkstatt der Historischen Arbeitsstelle des Museums für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, gefördert durch den Aktionsplan der Leibniz-Forschungsmuseen.