„Begegnung in bunt“ im Abgussmuseum München
Die Ausstellung „Begegnung in bunt“ zeigt vom 18. Juni bis 29. August 2008 Farbfassungen antiker chinesischer und griechischer Plastik im Vergleich. Sie findet im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke in München statt.Skulpturen der Antike sind uns heute fast ausschließlich im Naturton von Stein, Bronze oder Terrakotta vertraut. Der Verlust der Farbfassungen ist für uns so zur Norm geworden, dass wir Schwierigkeiten haben, das antike Schwelgen in Farbe zu akzeptieren. Forschungen und Funde der letzten Jahrzehnte in Verbindung mit besseren Analyseverfahren haben hierzu neue Aufschlüsse gegeben. China und die griechische Welt, in der Antike nur durch erste Kontakte verbunden, haben Skulpturen hinterlassen, die – bei aller Unterschiedlichkeit – in dieser Hinsicht jedoch verblüffende und frappierende Ähnlichkeiten aufweisen: Leuchtende Farben in dicken Schichten aufgetragen und in erstaunlichen Kombinationen arrangiert, eine Liebe zu feinen komplizierten Mustern und ein detailreicher Realismus prägen diese Bemalungen in „Ost und West“. Sogar die Malmaterialien sind zu einem guten Teil die gleichen. Dahinter steckt bei beiden Kulturen eine ähnliche Vorstellung, wie eine prachtvolle Skulptur auszusehen hätte: bunt. Die Ausstellung „Begegnung in bunt“ zeigt Ergebnisse aus laufenden Forschungsprojekten zur Polychromie antiker chinesischer und griechischer Plastik. Dabei werden sowohl die Schritte von der Dokumentation erhaltener Farbreste über Analysen und Teilrekonstruktionen bis hin zum handwerklichen Arbeitsprozess der Bemalung als auch virtuelle Rekonstruktionen vorgestellt. Zu sehen sind bemalte Abgüsse von Teilen des Istanbuler Alexandersarkophags (um 320 v. Chr.) sowie zwei Kopien von Kriegern aus der berühmten Grabanlage des Ersten chinesischen Kaisers Qín Shihuángdì. Info: www.abgussmuseum.de