Andreas Hoffmann wird neuer Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH

Der Kulturmanager Prof. Dr. Andreas Hoffmann, derzeit noch Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums in Hamburg, wird neuer Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Er tritt seine Position in Kassel am 1. Mai 2023 an. Bis dahin führt Dr. Ferdinand von Saint André verabredungsgemäß die Geschäfte, der nach Ausstellungsende der documenta fifteen als Interimsgeschäftsführer eingestellt worden war.

Prof. Dr. Andreas Hoffmann (Foto: Götz Wrage)

„Mit der Personalentscheidung für den neuen Geschäftsführer geht auch eine Weichenstellung für die Zukunft der documenta in Kassel einher“, sagen Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, Hessens Kunstministerin Angela Dorn. Als Kulturinstitution von weltweiter Bedeutung müsse sich die documenta inhaltlichen Fragen und strukturellen Herausforderungen stellen. „Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dafür mit Prof. Dr. Andreas Hoffmann einen ebenso erfahrenen wie auch engagierten Kulturmanager gewonnen zu haben“, so die beiden weiter.

Prof. Dr. Andreas Hoffmann über seine neue Aufgabe: „Die documenta ist eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Alle Ausgaben der Weltkunstschau waren wichtige Seismographen zentraler Diskurse und Herausforderungen unserer Gesellschaft im Spiegel der Kunst. Die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ist eine besonders vielfältige, spannende und ehrenvolle Aufgabe, die ich mit großem Respekt, aber auch mit viel Engagement und großem Enthusiasmus angehen werde. Ich freue mich sehr auf die enge kollegiale Zusammenarbeit mit den kompetenten Teams der documenta, des Museum Fridericianum, der documenta-Halle, des documenta Archivs, des documenta Instituts und der International Friends of documenta.“

Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis 19. September 2027 in Kassel stattfinden. Bis dahin sollen die Verständigung auf Standards im Umgang mit der Kunstfreiheit und ihren Grenzen, im Umgang mit jeglicher gruppenspezifischen Form der Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus, aber auch die Anpassung der Organisations- und Gremienstrukturen sowie die Festlegung der Rahmenbedingungen, unter denen die künstlerische Leitung der documenta 16 ihre kuratorische Verantwortung wahrnimmt, eine zentrale Rolle spielen. Prof. Dr. Andreas Hoffmann: „Darüber hinaus werden die weitere Erhöhung der internationalen Strahlkraft der documenta und die Weiterentwicklung innovativer Formen der Kunstvermittlung sowie die Begleitung der einzelnen Institutionen der Gesellschaft bei ihren aktuellen Projekten von Bedeutung sein.“

Der Kulturmanager Andreas Hoffmann, geboren 1971 in Norden, ist seit Januar 2007 Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums. Bis 2019 war er zusätzlich Programmleiter Kunst und Kultur für die Musik- und Denkmalprojekte der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Er verantwortete die Erweiterung im Jahr 2008 sowie den 2019 eröffneten Neubau des Ausstellungshauses und ist für die interdisziplinären Veranstaltungsprogramme verantwortlich. Er ist überdies Kurator der Antikenausstellungen „Pompeji. Götter, Mythen, Menschen“ (2014) und „Die neuen Bilder des Augustus. Macht und Medien im antiken Rom“ (2022/3). Von September 2004 bis Dezember 2006 war er Geschäftsführer der Freunde der Kunsthalle Hamburg und Geschäftsführer des Bundesverbandes der Fördervereine deutscher Museen bildender Kunst e.V. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 2001 bis 2004 für die Antikensammlung des Museums für Kunst und Gewerbe zuständig und Kurator von Ausstellungen wie „Die Etrusker. Luxus für das Jenseits“ (2004) oder „Die Pyramide. Haus für die Ewigkeit“ (2002), aber auch „Gunter Sachs“ (2004).

Hoffmann studierte Klassische Archäologie, Lateinische Philologie und Alte Geschichte in Hamburg, Berlin und Heidelberg und absolvierte berufsbegleitend eine Ausbildung zum PR-Referent. 2002 ist seine Dissertation „Tod in Tarent. Grabritual und Gesellschaft“ als Teil eines deutsch-italienischen Forschungsvorhabens zur Gesamterschließung der Nekropole von Tarent (Tarent-Projekt) erschienen.

Info: www.documenta.de

Prof. Dr. Andreas Hoffmann (Foto: Götz Wrage)