Museumsbund: Handreichung unterstützt Museen bei der Digitalisierung ihrer Sammlungen
Die digitale Erfassung von Objekten in Museumssammlungen unterliegt besonderen Anforderungen. Um diese zu spezifizieren sowie große und kleine Museen dabei zu unterstützen, ihre Datensammlungen optimal auf die Anforderungen der digitalen Welt auszurichten, hat der Deutsche Museumsbund mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder Handlungsempfehlungen für die Praxis erarbeitet.
Die Museen in Deutschland sind aktiv dabei, ihre Bestände zu digitalisieren. Die Methoden und Voraussetzungen dafür sind jedoch sehr unterschiedlich. Mit einer neuen Handreichung bietet der Deutsche Museumsbund nun allen Museen und deren Verantwortlichen praktische Grundlagen für die digitale Erfassung ihrer Objekte. Unabhängig von Größe und Sammlungsgebiet empfiehlt die Publikation auf Basis der personellen und finanziellen Gegebenheiten einer Institution skalierbare Lösungen für eine adäquate digitale Informationsaufbereitung. Basierend auf den Erfahrungen zahlreicher Museen und Expert:innen möchte der Deutsche Museumsbund damit nicht nur die Qualität der Grunderfassung sichern, sondern auch die Träger motivieren, entsprechende Voraussetzung zu schaffen und die Digitalisierung der Sammlungsbestände zu beschleunigen.
„Die Digitalisierung von Objekten macht Museumssammlungen auf vielfältige Weise nutzbar und verfügbar. Sie trägt zur Aktivierung unserer Sammlungen bei und ermöglicht neue Zugangsformen. Zugleich befähigt sie Forschungsarbeit und bietet vielfältige Möglichkeiten für Partizipation. Museumssammlungen können dadurch nicht nur innerhalb des Hauses besser erfasst und erforscht werden, sie können ihr Wirken auch nach außen entfalten und dort neue kreative Impulse setzen“, so die Präsidentin des Deutschen Museumsbundes, Prof. Dr. Wiebke Ahrndt.
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die digitale Erschließung von Sammlungsbeständen ist eine drängende Herausforderung für die kulturgutbewahrenden Einrichtungen. Sie dient nicht nur der Transparenz, der weltweiten Zugänglichkeit für Forschung und Öffentlichkeit und damit auch der Demokratisierung und kulturellen Teilhabe. Sie ermöglicht die Präsenz von Kulturgütern im Internet und völlig neue Präsentationsformen. Nicht zuletzt erleichtert sie die Bekämpfung von Kulturgutkriminalität und Restaurierungs- und Rehabilitationsmaßnahmen nach Naturkatastrophen oder bewaffneten Konflikten. Ich freue mich sehr, dass der Deutsche Museumsbund Museen bei dieser so wichtigen Aufgabe mit dieser Publikation unterstützt, die wir sehr gern gefördert haben.“
Im Zentrum der Handreichung steht die Grunderfassung, also die Daten, die Sammlungsobjekte identifizierbar und recherchierbar machen. In 10 Grundsätzen stellt die Publikation vor, wie diese Informationen digital aufbereitet werden müssen, um optimal für vielfältige Anwendungsmöglichkeiten innerhalb sowie außerhalb des Museums nutzbar zu sein. Neben der Erfassung von Zustandsberichten, Informationen zum Leihverkehr, zur Ausstellungsplanung, Restaurierung oder Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht die digitale Grunderfassung auch die Datenweitergabe zu Forschungszwecken, museumspädagogische Anwendungen, Nutzerpartizipation sowie Social-Media-Aktivitäten oder virtuelle Ausstellungen.
Ermöglicht wurde die Publikation durch die Unterstützung der Kulturstiftung der Länder. Gemeinsam mit dem Deutschen Museumsbund möchte die Stiftung die Museen dabei unterstützen, optimale Konzepte für die digitale Grunderfassung zu entwickeln und diese in den Museen voranzutreiben.
Info: www.museumsbund.de/digitale-grunderfassung/
(Foto: Deutscher Museumsbund)