Museumsbund empfiehlt neue Richtlinien für die Museumsklimatisierung
Aus Anlass der drohenden Energieknappheit empfiehlt der Deutsche Museumsbund als Notfallmaßnahme und unter bestimmten Bedingungen die Einführung eines erweiterten Klimakorridors bei der Museumsklimatisierung. Gemeinsam mit Experten aus den Bereichen Technik, Restaurierung, Wissenschaft und Verwaltung wurden hierzu Empfehlungen erarbeitet.
Statt eines einzelnen Sollwerts wird darin ein Klimakorridor im Betrieb mit festen Grenzwerten empfohlen. Das bedeutet, dass alle Werte innerhalb des Korridors als akzeptabel bewertet werden, sofern das Sammlungsgut keinen spezifischen konservatorischen Anforderungen unterliegt. Der Bund empfiehlt allen Museen und Trägerschaften, sich mit der Empfehlung vertraut zu machen und zu prüfen, welche Anpassungen vor dem Hintergrund der technischen Ausstattung und der Anforderungen des Sammlungsgutes möglich sind.
Da das Sammlungsgut in den unterschiedlichen Museen hoch divergent ist, können die konservatorischen Anforderungen für die Umgebungsbedingungen sehr unterschiedlich sein. Eine Bewertung müsse daher von Fachleuten wie Restauratoren vorgenommen werden. Zudem sei darauf zu achten, dass alle Änderungen an bisher bestehenden Klimaparametern im Umfeld von Sammlungsgut mit einem hinreichenden Monitoring und Evaluierungen begleitet und ausgewertet werden müssen.
Die Empfehlung zur Einführung eines erweiterten Klimakorridors bei der Museumsklimatisierung wurde von den Arbeitskreisen Gebäudemanagement und Sicherheit sowie Konservierung/Restaurierung im Deutschen Museumsbund erarbeitet und abgestimmt. Der Verband der Restauratoren (VDR), Bonn/Berlin, das Doerner Institut, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, und das Rathgen-Forschungslabor, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Berlin, tragen die Empfehlung mit.
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