Neue Leiterin für die Graphische Sammlung bis 1800 im Städel Museum
Das Städel Museum hat eine neue Leiterin der Graphischen Sammlung für die Kunst bis 1800. Die Kunsthistorikerin Dr. Astrid Reuter wechselt zum 1. November 2022 von Karlsruhe nach Frankfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen vor allem im Bereich der französischen und deutschen Zeichenkunst und Druckgrafik vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Darüber hinaus bilden die Beschäftigung mit Künstlerinnen sowie der Sammlungs- und Mediengeschichte Akzente ihrer Arbeit. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen und wissenschaftlicher Beiträge. Astrid Reuter tritt die Nachfolge von Dr. Martin Sonnabend an, der als Sammlungsleiter der Graphischen Sammlung Ende September in den Ruhestand treten wird.
„Die Graphische Sammlung des Städel Museums verfügt über einen exzellenten Altmeisterbestand, für den wir als neue Sammlungsleiterin Astrid Reuter gewinnen konnten. Sie wird zukünftig für die wissenschaftliche Erforschung und publikumsorientierte Vermittlung des Sammlungsbestands zuständig sein. Mit Astrid Reuter kommt eine überaus erfahrene Kunsthistorikerin an das Städel Museum, die seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Museums- und Ausstellungspraxis tätig ist. Ich freue mich, sie ab dem 1. November im Städel Museum begrüßen zu können“, kommentiert Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, die Neubesetzung.
Dr. Astrid Reuter verfügt dank ihrer langjährigen Tätigkeit im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe – eine der ältesten Grafiksammlungen Europas – über einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit Arbeiten auf Papier. 1970 in Berlin geboren, studierte sie Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Soziologie an den Universitäten Leipzig, Paris und Freiburg i. Br. und wurde im Jahr 2000 an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg mit einer Arbeit zu der französischen Künstlerin und David-Schülerin Marie-Guilhelmine Benoist (1768–1826) promoviert. Von 2000 bis 2002 war sie als Kuratorin in Berlin-Brandenburg und im Anschluss im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Künstlerinnen an deutschsprachigen Akademien an der Brandenburgischen Universität Cottbus tätig. 2003 kam Astrid Reuter an die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, wo sie in den folgenden Jahren maßgeblich an den Großen Landesausstellungen zu Eugène Delacroix (2003/04), David Teniers d. J. (2005/06) und „Grünewald und seine Zeit“ (2007/08) mitwirkte.
Als Kuratorin im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe lag der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ab 2008 im Bereich der Zeichnung und Druckgrafik. Sie arbeitete an der wissenschaftlichen Erforschung der Sammlung und zeichnete als Kuratorin wie Ko-Kuratorin für Ausstellungen unterschiedlicher Formate und Themen verantwortlich, deren breites Spektrum bis ins 20. Jahrhundert reichte und so verschiedene Projekte wie „Viaggio in Italia“ (2009), „Walter Stöhrer. Der Mensch ist ein Augentier“ (2012) und „Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden“ (2015) umfasste. Ihre Expertise und Leidenschaft für die französische Kunst zeigte sie in Projekten wie Édouard Vuillard (2009), Jean-Honoré Fragonard (2013/14), „sehen denken träumen. Französische Zeichnungen aus der Kunsthalle Karlsruhe“ (2018) und zuletzt François Boucher (2020/21).
„Die Graphische Sammlung des Städel Museums ist für mich seit Langem ein besonders faszinierender Ort. Die hier versammelten Zeichnungen und Druckgrafiken bilden in ihrer Qualität und Vielgestaltigkeit einen lebendigen, bis in unsere Zeit ausstrahlenden künstlerischen Kosmos. Diese hochkarätige Sammlung fortzuschreiben und ihre Werke in Ausstellungen zum Sprechen zu bringen, liegt mir am Herzen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit im Haus sowie den Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern des Städel Museums“, betont Astrid Reuter.
Info: www.staedelmuseum.de
Dr. Astrid Reuter (Foto: Städel Museum)