The Milk Of Dreams: Kunstbiennale Venedig startet am 23. April
Zum 59. Mal findet in diesem Jahr in Venedig die Kunstbiennale statt. Nach der Schweizerin Bice Curiger (2011) und der Französin Christine Macel (2017) ist es wieder eine Frau, dieses Mal eine Italienerin, die diese wichtige Ausstellung kuratiert: Cecilia Alemanni (Mailand 1977).
Alemanni ist kein Newcomer im Biennale-Kontext, sie hat schon im Jahre 2017 auf der Biennale „Viva Arte Viva“ den italienischen Nationalpavillon kuratiert, in dem Roberto Cuoghis befremdlichen Christus-Imitationen und Giorgio Andreotta Calòs herrliche Wasserinstallation zu sehen waren. Alemanni ist die bisher jüngste Kuratorin der Kunstbiennale in Venedig so wie ihr Ehemann Massimiliani Giorni im Jahre 2013 der bisher jüngste Kurator der Ausstellung war und ist.
Der Titel der diesjährigen Biennale, die wegen Corona verschoben wurde und nun in einem geraden Jahr stattfindet, ist „The Milk of Dreams“ (Die Milch der Träume), angelehnt an den Titel eines Kinderbuches, das die britischen Surrealistin Leonora Carrington in den 1940er Jahren schrieb.
Alemanni hat insgesamt 213 Künstler aus 58 Nationen eingeladen, an der Ausstellung teilzunehmen, 180 von ihnen sind zum ersten Mal auf der Biennale vertreten. Die Gesamtzahl der ausgestellten Werke beläuft sich auf 1.433 Exponate. Hinzu kommen die Ausstellungen der jeweiligen Länderpavillons, von denen dieses mal 80 vertreten sind. Fünf Länder nehmen erstmals an der Biennale teil: Kamerun, Namibia, Nepal, Oman, Uganda.
Das Institut für Auslandsbeziehungen hat den Kunsthistoriker und Kurator für zeitgenössische Kunst Yilmaz Dziewior (Bonn 1964), seit 2015 Direktor des Museums Ludwig in Köln, eingeladen, den deutschen Pavillon zu kuratieren. Bespielt wird der Pavillon auf Wunsch Dziewiors von der deutschen Künstlerin Maria Eichhorn (Bamberg 1962). Eichhorn hat sowohl 2002 als auch 2017 an der Dokumenta in Kassel teilgenommen.
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia hat den Schweizer Komponisten Alexandre Babel (Genf 1980) und den Italiener Francesco Stocchi (Rom 1975) eingeladen, den Schweizer Pavillon zu kuratieren. Bespielt wird er von Alexandre Babel selbst und der französisch-marokkanischen Installationskünstlerin Latifa Eckakch (Marokko 1974). Titel des Pavillons ist „Das Konzert“.
Die Abteilung Kunst und Kultur des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in Österreich hat die deutsche Kunsthistorikerin Karola Kraus (St. Georgen 1961) als Kuratorin des österreichischen Länderpavillons berufen, welche die beiden Künstler/innen Jakob Lena Knebl (Martina Egger, Baden 1970) und Ashlez Hans Scheirl (Angela Scheierl, Salzburg 1956) eingeladen hat, den Pavillon zu bespielen. Der Titel des Pavillons ist „Invitation of the Love Machine and her Angry Body Parts“.