Rosskopf + Partner stattet Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung mit Ausstellungsmöbeln aus
Mitten in Berlin befindet sich im sogenannten Deutschlandhaus seit kurzem mit dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung ein neuer Lern- und Erinnerungsort. Die gleichnamige Stiftung bietet dort Ausstellungen, Veranstaltungen, Recherchemöglichkeiten sowie pädagogische Angebote. Dazu wurde das denkmalgeschützte Gebäude von 2013 bis 2020 umfassend saniert.
Auf einer Fläche von 1.500 Quadratmeter erstreckt sich die Ständige Ausstellung über zwei Etagen. Während im ersten Obergeschoss die europäische Geschichte der Zwangsmigration im Fokus steht, ist im zweiten Obergeschoss die Flucht und Vertreibung der Deutschen das zentrale Thema. Beide Bereiche unterscheiden sich in ihrer räumlichen Bildsprache mit verbindenden gestalterischen Elementen. Abwechslungsreich und zeitgemäß werden Exponate wie Fotografien, Bilder, Dokumente und sonstige Objekte präsentiert, kombiniert mit multimedialen Angeboten und innovativen Formaten.
Im Auftrag der Zeissig GmbH fertigte die Rosskopf + Partner AG einen Großteil der Ausstellungsmöbel zum Thema „Flucht und Vertreibung der Deutschen“ nach den Entwürfen von Atelier Brückner. In langgezogenen, massiven, hellgrauen Vitrinentischen werden Originalexponate präsentiert. Sie flankieren den Weg durch die Ausstellung. Mit einem klaren und unaufdringlichen Design nehmen sie sich zurück und lenken den Fokus auf die Ausstellungsstücke und Einzelschicksale.
Die Tische wurden in Handarbeit aus dem robustem Mineralwerkstoff Avonite gefertigt. Die seidenmatte Oberfläche von Mineralwerkstoff eignet sich für hochfrequentierte Bereiche wie in Museen, da das porenlose Material einfach zu reinigen ist. Der Uni-Farbton Dove Grey fügt sich dabei unaufdringlich in die Gesamtgestaltung ein und erforderte in der Verarbeitung höchste Präzision. Die eingelassene Verglasung dient dem Schutz der Exponate.
Die Ausstellungstische verfügen über elektrisch ausfahrbare Hauben, um Exponate darin platzieren und austauschen zu können. Das führte in der Produktion zu einer besonderen Herausforderung, da die Tische aufgrund ihrer Größe und der verbauten Technik mehrere hundert Kilo wiegen. Insgesamt fertigte und montierte das Team von Rosskopf + Partner Vitrinentische über eine Gesamtlänge von rund 124 laufenden Metern.
Besonders imposant, nicht nur wegen der Exponate, sondern auch aufgrund ihrer Maße, ist die Großvitrine „Heimatstube“, die sich monumental vor dem Besucher erhebt. Sie besitzt eine Länge von acht Metern, eine Höhe von vier Metern und eine Tiefe von 80 Zentimetern. Das Rosskopf + Partner Montageteam setzte dafür vor Ort 60 Einzelteile aus Mineralwerkstoff Stück für Stück zusammen.
Zu den Ausstellungsmöbeln aus dem Hause Rosskopf + Partner gehören darüber hinaus mehrere Podeste sowie drei Sitzbänke. Für die Ausstellung wurde der Altar aus einem Kapellenwagen der 1950er Jahre entnommen. Rosskopf + Partner baute dafür die Rückwand aus einer Materialkombination von Mineralwerkstoff und lackierter MDF-Faserplatte nach.
„Der Zeitplan bis zur Eröffnung war eng gestrickt. Innerhalb von sechs Monaten haben wir aus knapp 900 Quadratmetern Mineralwerkstoff und über 1.000 Quadratmetern Spanplatten Ausstellungsmöbel gefertigt und montiert. Es gab eine Vielzahl an Schnittstellen zu anderen Gewerken, die wir im gesamten Prozess immer im Blick behalten mussten: die Beleuchtung, einzubauende Medien, zu verwendende Drucke, einzusetzendes Glas, usw. Es war toll, wie alle beteiligte Partner an einem Strang gezogen haben“, resümiert Andre Uhlig, Projektleiter bei Rosskopf + Partner.
Info: www.rosskopf-partner.de , www.flucht-vertreibung-versoehnung.de
Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung (Fotos: Atelier Brückner/Michael Jungblut/Rosskopf + Partner AG)