SMÄK: Sylvia Schoske verabschiedet sich in den Ruhestand

Die langjährige Direktorin des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst (SMÄK), Dr. Sylvia Schoske, verabschiedet sich in den Ruhestand. Ihre Amtszeit endete offiziell am 31. Januar 2021. Die Ägyptologin leitete das Museum seit 1989. Sie war maßgebliche Impulsgeberin für die Errichtung eines Museumsneubaus, der 2013 im Herzen des Münchner Kunstareals eröffnet wurde. Für das unterirdisch gelegene, aber mit Tageslicht beleuchtete Museum entwickelte sie eine neuartige Ausstellungskonzeption, die sich nicht an chronologischen Ordnungen, sondern an Themenblöcken orientiert. Durch das ebenso suggestive wie ausgeklügelte Material-, Beleuchtungs- und Medienkonzept sind der Neubau und seine Ausstellung zu einem Anziehungspunkt für Museumsbesucher aus Bayern, Deutschland und der ganzen Welt geworden. Konsequent positionierte Sylvia Schoske dabei „ihre“ Institution als Kunstmuseum. Bereits im Jahr 2000 erfolgte unter ihrer Führung die Umbenennung von Staatlicher Sammlung in Staatliches Museum Ägyptischer Kunst.

Sylvia Schoske bezeichnet sich als „leidenschaftliche Museumsgestalterin“. Durch ihr Wirken zog sich als roter Faden die Frage, wie ein ägyptisches Museum zu einem Ort ästhetischer und gesellschaftlicher Relevanz werden kann. In zahlreichen Programmen und Angeboten entwickelte sie neue Formen der Museumspädagogik und Partizipation, um die Bezüge altägyptischer Kunst und Kultur mit unserer Gegenwart vielfältig erfahrbar zu machen. Schon früh bot das Museum Programme und Sondermedien für Kinder und Familien an. Heute verfügt das Haus über eine genauso breite wie differenzierte Palette museumspädagogischer Angebote, deren Adressatenbandbreite sich vom Kita- über das Schulkind, den Jugendlichen ab 12 Jahren bis hin zum Erwachsenen und zum Senioren erstreckt. Die Vielfalt reicht von museumsspezifischen Kindermedien unter dem Dach einer eigenen Kindermarke bis hin zu digitalen Anwendungen der Augmented Reality.

In ihrer mehr als 30-jährigen Wirkungszeit als Direktorin entwickelte Sylvia Schoske eine Vielzahl von Ausstellungen, die sowohl am Münchner Stammhaus wie an anderen bayerischen Zweigmuseen gezeigt wurden. Die Gesamtsumme beläuft sich auf über 100 Ausstellungen. Darunter waren kleine, aber thematisch ambitionierte Sonderausstellungen an mehr als 25 Standorten in Süddeutschland genauso wie sogenannte „Blockbuster-Ausstellungen“, die jeweils weit über 100.000 Besucher anzogen, so etwa die Ausstellungen „Goldsarg“, „Ägypten 2000“ oder „Faraon“. Einige dieser Ausstellungen gingen auch international auf Tournee.

Sylvia Schoske: „Es hat mir große Freude bereitet, das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst dorthin zu entwickeln, wo es heute steht – ich bin sicher, dass der Status Quo eine gute Basis dafür ist, auch in Zukunft die Erfolgsgeschichte des Museums weiterzuschreiben.“ Wer der scheidenden Museumschefin nachfolgt, steht noch nicht fest.

 

Info: www.smaek.de

 

Dr. Sylvia Schoske (Foto: SMÄK/Marianne Franke)