Maria Eichhorn gestaltet deutschen Pavillon in Venedig
Maria Eichhorn stellt 2022 im Deutschen Pavillon auf der 59. Biennale Arte in Venedig aus. Mit der 1962 in Bamberg geborenen und in Berlin lebenden Künstlerin wählte der Kurator Yilmaz Dziewior eine international viel beachtete Position aus, die für ihre konzeptuelle Vorgehensweise ebenso bekannt ist wie für ihren feinsinnigen Humor: „Maria Eichhorn ist genau die Künstlerin, die ich schon immer im Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig sehen wollte. Denn meiner Meinung nach gibt es nur wenige künstlerische Positionen, die sich ähnlich vielfältig und intensiv mit der deutschen Geschichte und deren Auswirkungen auf die Gegenwart beschäftigen wie Maria Eichhorn“, erklärt Dziewior.
Große Aufmerksamkeit erlangte Maria Eichhorn 2002 für ihre Arbeit Maria Eichhorn Aktiengesellschaft, die für die Documenta11 in Kassel entstand. Sie gründete eine Aktiengesellschaft, deren besonderer Status vorsah, dass ihr Kapital nicht vermehrt werden darf. Durch die Präsentation von Gründungsdokumenten sowie der Einlage von 50.000 Euro, die sie in einem akkuraten Bündel von hundert nagelneuen 500-Euro-Scheinen in einer Wandvitrine platzierte, entwarf Maria Eichhorn einen ästhetisch eindrücklichen Kommentar zum Verhältnis von Kunst und Ökonomie.
Internationale Beachtung erfuhr auch das 2017 anlässlich der documenta 14 von ihr gegründete Rose Valland Institut. Das seitdem in Kooperation mit verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen aktiv fortlaufende Projekt erforscht und dokumentiert die Enteignung der jüdischen Bevölkerung Europas. Das Werk von Maria Eichhorn war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in renommierten Institutionen sowie auf internationalen Biennalen zu sehen. Seit 2003 lehrt sie an der Zürcher Hochschule der Künste.
Info: www.deutscher-pavillon.org
Maria Eichhorn (Foto: Jens Ziehe)