Die Kulturhistorie der Medizin
Es ist die Welt der Bader und Quacksalber, in der der junge Rob Cole, der Protagonist des Erfolgsromans „Der Medicus“, aufwächst. Sein Wunsch, kranke Menschen zu heilen und sein Verlangen nach Erkenntnis, führt ihn von Europa in den Orient, wo er durch die arabischen Gelehrten auf das medizinische Wissen der Antike trifft. Bezugnehmend auf die Erzählung von Noah Gordon, zeigt das Historische Museum der Pfalz Speyer ab dem 8. Dezember 2019 eine kulturhistorische Schau zur Geschichte der Medizin.
Die Sonderausstellung nutzt den literarischen Zugang, um die komplexe Entwicklung des medizinischen Fortschritts zu vermitteln. Sie begibt sich auf eine Zeitreise vom Altertum bis zur Gegenwart, in deren Mittelpunkt der existentielle Wunsch nach Gesundheit und Heilung steht. Im Rahmen der Ausstellung wird anhand einzigartiger Objekte der Wandel der Behandlungsmethoden ausgehend von antiken Kulturen über das Mittelalter bis hin zur Frühen Neuzeit, die den anatomischen Durchbruch brachte, illustriert.
In dieser Ausstellung sind medizingeschichtliche Fundstücke aus mehr als 5.000 Jahren in einem Kontext zusammengeführt worden. Zu den mehr als 600 Objekten zählen ausgestattete Handschriften, die das Wissen ihrer Zeit überliefern ebenso wie ausgefeilte Instrumentarien römischer Ärztinnen oder Schröpfköpfe und Klistiere mittelalterlicher Bader. Ein Zeugnis altägyptischer Kunst ist die überlebensgroße Figur der Göttin Sachmet, die Schutz vor Krankheiten bringen sollte. Während mesopotamische Tontafeln jahrtausendealte Rezepte überliefern, steht die „Gläserne Frau“ für das Wissen der Moderne. Zu den namhaften Leihgebern aus dem In- und Ausland zählen die Uffizien in Florenz, der Louvre in Paris sowie die Staatlichen Museen zu Berlin. Nicht zuletzt bietet die große kulturhistorische Schau ihren Besuchern mit dem Einsatz verschiedener Medienstationen und einer eigens für die Ausstellung produzierten Multivision, die Gelegenheit einzelne Themen zu vertiefen. Als digitale Projektionen treten sowohl die Protagonisten des Romans „Der Medicus“ als auch historische Persönlichkeiten der Medizingeschichte mit den Besuchern in den Dialog.
Info: museum.speyer.de