Stadt Wertheim: Grafschaftsmuseum wird etappenweise modernisiert
Das Grafschaftsmuseum Wertheim will sich besucherfreundlich, barrierefrei und zeitgemäß präsentieren. Dazu braucht es eine Reihe funktioneller und optischer Verbesserungen. Stefanie Arz, die Leiterin des Museums, stellte dazu im Gemeinderat jetzt ein Konzept vor, das schrittweise in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll.
Seit 1989 ist das Grafschafsmuseum im Historischen Rathaus in der Rathausgasse untergebracht. In diesen knapp drei Jahrzehnten habe sich das Museum räumlich kaum weiterentwickelt. Viele Teile des Gebäudes sseien nicht barrierefrei erreichbar. Vor allem Wände und Böden sind zum Teil stark sanierungs- bzw. renovierungsbedürftig. „Insgesamt ist die Präsentation als Museum nicht mehr zeitgemäß“, fasste Museumsleiterin Stefan Arz zusammen. Sie hat einen Stufenplan mit einer Vielzahl von Verbesserungen entwickelt und mit der Stadtentwicklungs-Gesellschaft als Eigentümerin des Gebäudes sowie dem Eigenbetrieb Gebäudemanagement abgestimmt. Der Stufenplan sieht vor, beginnend ab 2019 das Museum Stockwerk für Stockwerk zu erneuern, ohne den laufenden Museumsbetrieb zu stören. Der Plan ist modulartig aufgebaut, so dass Einzelmaßnahmen je nach Entwicklung des städtischen Haushalts verschoben werden können. Der Gesamtinvestitionsbedarf für den Zeitraum 2019 bis 2023 summiert sich auf rund 292.000 Euro.
Im Rahmen des Plans wird das Museum im Erdgeschoss zwei neue Dauerausstellungen einrichten. Sie thematisieren die besondere Lage Wertheims am Wasser. Für Kinder wird es Aktivstationen geben, die gemeinsam mit den „Forscherkids“ des Stadtjugendrings entwickelt werden. Der Keller soll für Weinproben und andere Veranstaltungen saniert werden. Der Museumseingang, der zur Zeit nur über die große Treppe erreichbar ist, wird auf Erdgeschossebene verlegt und damit barrierefrei. Im neuen Eingangsbereich, dem früheren Zugang zum Standesamt, richtet das Museum einen besucherfreundlichen Kassenbereich sowie einen Museumsshop ein. Im ersten Stock entstehen eine neue, große Burgabteilung und ein „Experimentica-Parcours für Jung und Alt“. Die komplette Ebene wird so umgestaltet, dass alle Abteilungen barrierefrei erreichbar sind.
Auch der zweite Stock soll barrierefrei werden. Die Toilette, die bisher nur über Stufen erreichbar ist, wird behindertengerecht umgebaut. Der Modersohnsaal erhält eine neue Lichtanlage, das stillgelegte „Gerichtszimmer“ wird für Kabinettsausstellungen wieder geöffnet. Im Sonderausstellungsbereich im ersten und zweiten Stock sollen der Boden erneuert und eine Galerie eingebaut werden, die dann auch bei Sonderveranstaltungen genutzt werden kann. Letzte Maßnahme im Stufenplan ist dann ein neuer Fassadenanstrich zur Rathausgasse hin.
„Das Konzept ist schlüssig und durchdacht“, hieß es in den Stellungnahmen der Fraktionen zum Vorschlag von Stefanie Arz. Bürgermeister Stein hob besonders das Ziel hervor, das Museum attraktiver für Familien von jung bis alt zu machen: „Das passt in unsere familienfreundliche Stadt.“
Info: www.wertheim.de
Grafschaftsmuseum (Foto: Stadt Wertheim)