Museum Belvedere führt Open Content Policy ein

Mit der Open Content Policy greift das Belvedere nach eigenen Angaben als erstes Kunstmuseum Österreichs einen internationalen Trend auf: Abbildungen urheberrechtsfreier Werke werden gratis zum Download zur Verfügung gestellt, mit dem vorrangigen Ziel, wissenschaftliche Publikationsprojekte zu unterstützen.

Aktuell stehen rund 2.500 hochauflösende Bilder von Werken aus dem Mittelalter, dem Barock, dem Klassizismus, dem Biedermeier und der Wiener Moderne auf der Website des Belvedere als Download in Druckqualität zur freien Verfügung. Darunter Highlights wie der Kuss von Gustav Klimt oder Die Umarmung von Egon Schiele. Der Bestand zum Herunterladen wird laufend erweitert. Die Bilder werden in der Größe 300dpi im A4-Format angeboten und können frei verwendet werden. Nur für größere Bilddaten wird es auch weiterhin Sondervereinbarungen geben.

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: „Die Open Content Policy entspricht unseren Vorstellungen eines offenen und dynamischen Museums- und Wissenschaftsbetriebs. Wir können damit unserem Bildungsauftrag mehr denn je nachkommen. Die Werke des Belvedere sind ein allgemeines Kulturgut, das dank der digitalen Möglichkeiten nun auf einfache Art und Weise allen zur Verfügung steht.“

Seit Jahresbeginn arbeitet das Team des Belvedere Research Centers an der Umsetzung dieses Projekts. Der Leiter des Research Centers, Christian Huemer, meint hierzu: „Die Regelungen rund um Copyrights werden heutzutage immer komplexer. Gerade im Kunst- und Kulturbereich ist es wichtig, den unkomplizierten Zugang zu Bildern in öffentlichen Sammlungen zu fördern. Mit dem Open Content Programm vereinfachen wir die Prozesse für viele Publikationen und erhöhen damit die internationale Sichtbarkeit österreichischen Kulturschaffens.“

Für die Digitalen Sammlungen des Belvedere wurde im Rahmen dieses Projektes das International Image Interoperability Framework eingeführt. IIIF bietet völlig neue Standards hinsichtlich der Interoperabilität von Systemen, die der Vereinheitlichung der Datenbereitstellung sowie dem institutionenübergreifenden Austausch digitaler Bilder dienen.

Beispielgebend im Bereich der Open Content Policy sind das J. Paul Getty Museum in Los Angeles, das Metropolitan Museum of Art in New York, das Britisch Museum in London und das Rijksmuseum in Amsterdam.

Info: www.belvedere.at