3D-Scans als digitaler Zwilling kultureller Güter: Fraunhofer IGD auf The Arts+
Vom 10. bis 14. Oktober findet parallel zur Frankfurter Buchmesse die Messe The Arts+ statt, die sich durch die Vernetzung zwischen Industrie und Kulturszene auf kulturelle Inhalte und geistiges Eigentum im digitalen Zeitalter konzentriert. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD präsentiert auf der Messe seine 3D-Scantechnologien, die speziell für die Digitalisierung von Kulturgütern entwickelt wurden.
Die Abteilung „Digitalisierung von Kulturerbe“ am Darmstädter Fraunhofer IGD präsentiert auf The Arts+ ihre neu entwickelte 3D-Scantechnologie CultArm3D-P. Der Roboterarm scannt vollautomatisch Geometrie und Textur ihm bisher unbekannter Objekte mit einer Größe von bis zu 50 cm. Das geschieht auf der Basis der Photogrammetrie, also durch Methoden, die Abmessungen und Entfernung eines Objektes anhand von Bildaufnahmen bestimmen. Die Ergebnisse in 3D sind hochauflösend und bedürfen in aller Regel keiner Nachbearbeitung. Intelligente Algorithmen ermitteln anhand eines ersten Scans, welche weiteren im Anschluss nötig sind. Damit kann der Scanarm selbstständig die benötigten Ansichten planen und jedes Objekt mit der optimalen Anzahl an Scans erfassen, ohne dass dem Scanner die CAD-Modelle vorliegen. Ergebnis ist eine deutlich reduzierte Scanzeit von maximal 15 Minuten. Dieses Alleinstellungsmerkmal macht CultArm3D-P zur optimalen und flexibel einsetzbaren Lösung, beliebige Objekte in 3D zu digitalisieren. Im Rahmen des Projektes „Digitale Weltansichten online: 3D-Modelle historischer Globen“ wird der Roboterarm-Scanner die 3D-Erfassung historischer Erd- und Himmelsgloben aus den Archiven der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Anna Amalia Bibliothek übernehmen. Nur durch die farbechte und detailgetreue Digitalisierung werden die teilweise 800 Jahre alten Weltenmodelle Interessierten virtuell frei zugänglich sein.
Info: www.igd.fraunhofer.de
CultArm3D-P (Foto: Fraunhofer IGD)