Sonderausstellung in Chemnitz thematisiert Tod und Ritual
Noch bis zum 21. Mai präsentiert das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac) die Sonderausstellung „Tod & Ritual – Kulturen von Abschied und Erinnerung“.
Zwischen 2.500 und 500 v. Chr. entstand auf dem Schafberg von Niederkaina nahe Bautzen einer der größten vorgeschichtlichen Bestattungsplätze Mitteleuropas. Die große Zahl hervorragend ausgestatteter Urnengräber, teils in hölzernen Grabkammern, ermöglicht tiefgreifende Erkenntnisse zu Totenritualen, sozialen Strukturen und deren Wandel. Ausgehend von einer Rekonstruktion des mehrphasigen Bestattungsrituals von Niederkaina beleuchtet die Ausstellung den Umgang mit dem Tod in unterschiedlichen Epochen und Kulturen. Verblüffende Parallelen stehen krassen Unterschieden gegenüber und die Besucher werden vertraute und sehr fremde Rituale entdecken.
Umgesetzt wurde die Ausstellung von dem Leipziger Büro Gourdin & Müller. Durch die eigens für die Ausstellung entwickelte Raumteilung durchschreiten die Besucher unterschiedlich farbige Korridore, die sie durch die verschiedenen Phasen der Trauer, des Abschieds und der Erinnerung führen. Ausgehend von den Bestattungsritualen des prähistorischen Gräberfeldes wird mit über 700 Exponaten und farbigen Animationen das Leben mit dem Tod inszeniert: Das Wechselspiel von Licht und Schatten, von Schwarz, Weiß und Farbe bringt den Aspekt der Transzendenz und des Übergangs vom Diesseits zum Jenseits, von Endlichkeit zu Unendlichkeit und vom Leben zum Sterben mit allen seinen Facetten wirkungsvoll zum Ausdruck.
Info: www.gourdin-mueller.de
Ausstellungsimpressionen (Fotos: Peter Eichler)