Initiative zur Stärkung von Vermittlungsarbeit in Museen

Das Bode-Museum auf der Museumsinsel Berlin wird bis Ende 2020 zum Experimentierfeld für die Vermittlungsarbeit an Museen. Das Vermittlungslabor „lab.Bode“ wurde jetzt offiziell von der Kulturstiftung des Bundes und den Staatlichen Museen zu Berlin gemeinsam mit Vertretern der Partnermuseen aus ganz Deutschland eröffnet. Mit dem Vermittlungslabor und einem bundesweiten Volontärsprogramm an 21 Museen in ganz Deutschland zeigt „lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen“, was Vermittlungsarbeit auszeichnet und was sie bewirken kann.

Für das Modellprojekt wurde von der Architektengruppe raumlabor berlin für drei Säle im Sammlungsrundgang des Bode-Museums ein räumliches Konzept entworfen und umgesetzt. Diese dienen lab.Bode nun als sichtbare Aktions-, Arbeits- und Präsentationsräume. Unter den Bezeichnungen „Denkraum“, „Freiraum“ und „Plattform“ werden sie künftig von den verschiedenen Akteuren des Programms genutzt, darunter neun Berliner Schulen, die als Partner für das Programm gewonnen wurden. Darüber hinaus können sich Museumsbesucher in den Räumen über das lab.Bode informieren, recherchieren sowie Fragen und Kommentare zu den Projekten und zur Museumssammlung hinterlassen.

Bis 2020 fördert die Initiative lab.Bode im Rahmen eines weitreichenden Programms zudem 21 wissenschaftliche Volontariate im Bereich Vermittlung. Bundesweit konnten sich Museen mit Sammlungsschwerpunkt Kunst bewerben, um der Vermittlungsarbeit an ihrer Institution einen höheren Stellenwert einzuräumen und erstmalig eine wissenschaftliche Volontariatsstelle im Bereich Vermittlung einzurichten. Die Aktivitäten des Volontärsprogramms und des Vermittlungslabors sind eng miteinander verknüpft. Die Volontäre nehmen im Rahmen des Programms, das in Kooperation mit dem Deutschen Museumsbund und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel umgesetzt wird, an einem umfassenden Fortbildungsprogramm teil. Zudem werden sie zeitweise an den Schulprojekten im Bode-Museum mitarbeiten. In der Zusammenarbeit mit den Projektteams im Bode-Museum soll die Arbeit in interdisziplinären Teams erprobt und dadurch auch ein berufliches Netzwerk geknüpft werden.

Ein öffentliches Diskursprogramm im Bode-Museum, das sich an ein Fachpublikum und die weitere interessierte Öffentlichkeit richtet, fördert begleitend den Austausch über aktuelle Ansätze, Theorien und Perspektiven der Vermittlungsarbeit an Museen. Wissenschaftler und Experten, die sich durch ihre Tätigkeit und Expertise innerhalb der Themenspektren Bildung, Vermittlung, Museum und Schule auszeichnen, werden als „Critical Friends“ regelmäßig in die Initiative eingebunden. Sie erweitern die Arbeit von lab.Bode durch eine Außenperspektive, geben Impulse und tragen zu einer reflektierten Praxis bei. Die im Rahmen des gesamten Programms lab.Bode entwickelten Methoden, Konzepte und Projekte münden in einem digitalem Baukastensystem, auf das interessierte Museen und Akteure der kulturellen Bildung künftig zurückgreifen können.

 

Info: www.lab-bode.de