Balanceakte – 200 Jahre Radfahren: Sonderausstellung im Verkehrszentrum des Deutschen Museums

Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums erzählt bildreich die Geschichte des Radfahrens mit einer großen Sonderausstellung, die diese 200 Jahre lange wechselhafte Geschichte erfahrbar macht. Bis zum 22. Juli 2018 ist „Balanceakte“ für die Besucher geöffnet. Auf rund 1.000 Quadratmetern werden rund 100 Fahrräder präsentiert – von einer Original-Draisine bis hin zu einem hochmodernen Brennstoffzellen-Fahrrad. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, sagt über die Ausstellung: „Sie fügt sich hervorragend ein in die Reihe unserer großen Sonderausstellungen. ,Willkommen im Anthropozän‘ und ,energie.wenden‘ haben viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Und das hat ,Balanceakte‘ natürlich auch – denn das Fahrrad ist ja das nachhaltigste Verkehrsmittel überhaupt.“

Balanceakte - 200 Jahre Radfahren: Sonderausstellung im Verkehrszentrum des Deutschen Museums

Die Ausstellung zeigt nicht nur Exponate, sondern zudem viele Bilder – und sie erzählt Geschichten über die Fahrrad-Leidenschaft. In der Abteilung „Kultur und Sport“ ist die komplette Trophäensammlung eines historischen Radvereins zu sehen. Erinnert wird auch an den bayerischen Radsport-Helden Thaddäus Robl, der zwei Mal Weltmeister wurde und später bei einem Flugzeugabsturz starb. Historie zum Hören gibt es mit der Queen-Single „Bicycle Race“, deren Video in den 70ern noch für einen handfesten Skandal sorgte.

Formation München entwickelte die Szenografie der Ausstellung: Das Fahrrad wird dabei in seinem „natürlichen Lebensraum“ gezeigt – nämlich in Stadt und Land. Optischer Gag ist eine Eingangsszene, die eine Legende über die Erfindung des Laufrads illustriert – Karl Drais steht auf einem Vulkan und zeigt auf ein Kinderlaufrad. Hintergrund ist eine umstrittene These, nach der Drais unter dem Eindruck der 1816 grassierenden Hungersnot und einem vermehrten Pferdesterben das Zweirad erfunden haben soll. Vorangegangen war der Hungerkrise ein Vulkanausbruch, dessen Staubteilchen in der Atmosphäre ein „Jahr ohne Sommer“ auch in Europa verursachten.

 

Info: www.deutsches-museum.de

 

Eingangsbereich der Ausstellung (Foto: Deutsches Museum)