Das Germanische Nationalmuseum trauert um Dr. Roland Prügel
Der Leiter des Deutschen Kunstarchivs, Dr. Roland Prügel, ist am 24. Mai 2017 nach schwerer Krankheit verstorben. Prügel war ein ausgewiesener Kenner der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, wovon zahlreiche Ausstellungsprojekte und Publikationen zeugen.
Roland Prügel studierte in den 1990er Jahren Kunstgeschichte, Philosophie und Klassische Archäologie an der Universität Freiburg und der Université Paris-Nanterre. Sein Studium schloss er mit einer Promotion über avantgardistische Kunstströmungen in Rumänien ab. 2006 begann seine Laufbahn am Germanischen Nationalmuseum, zunächst mit einem Volontariat in der Sammlung „Kunst und Kunsthandwerk von 1800 bis 1945“, anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Kunstarchiv. Von 2010 bis 2014 koordinierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt zur Neukonzeption der Dauerausstellung, das den Zeitraum von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg umfasste.
Noch als Volontär kuratierte er gemeinsam mit der zuständigen Sammlungsleiterin die viel beachtete Sonderausstellung „Kunst und Kalter Krieg“. Prügel gehörte außerdem zum Team der großen Sonderschau „Wege in die Moderne“, organisierte die begleitende Tagung „Die Geburt der Massenkultur“ und gab den Tagungsband heraus. Im Mai 2015 trat er als Nachfolger von Dr. Birgit Joos die Leitung des Deutschen Kunstarchivs und der Sammlung „Kunst nach 1945“ an. Ein großer Traum ging damit für ihn in Erfüllung, wie er selbst sagte. Seither pflegte er Kontakte zu Künstlern, Kunstwissenschaftlern und deren Familien, fungierte bei Fachfragen zum Archivbestand als Ansprechpartner für Wissenschaftler aus dem In- und Ausland und führte die Vortragsreihe „Aus dem Deutschen Kunstarchiv“ fort. Zu seinen Aufgaben gehörten das Erschließen bereits vorhandener Nachlässe und die Akquise neuer Bestände. Ein großes Thema waren die Digitalisierung der Archivalien und die Archivierung digitaler Schriftwechsel. Sich ihnen umfassend zu widmen blieb Roland Prügel nicht mehr die Zeit.
Info: www.gnm.de
Dr. Roland Prügel (Foto: Germanisches Nationalmuseum)