Neue Fotoausstellung spiegelt jüdische Lebenswirklichkeiten wider
Ein jüdisches Lebensmittelgeschäft in Berlin, eine Rabbinerfamilie mit ihrem Neugeborenen, Polizisten, die eine Synagoge in Frankfurt bewachen − Szenen aus dem jüdischen Alltag in Deutschland. Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn hat für seine neue Ausstellung „Schalom. 3 Fotografen sehen Deutschland. Holger Biermann ı Rafael Herlich ı Benyamin Reich“ 50 Fotografien zusammengetragen, die schlaglichtartig einen Blick auf die aktuelle Lebenswirklichkeit von Juden in Deutschland werfen. Ab 21. August 2015 ist diese Auswahl in der U-Bahn-Galerie des Hauses der Geschichte zu sehen.
Die Fotografien von Holger Biermann, Rafael Herlich und Benyamin Reich umspannen die Jahre 2000 bis 2015 und dokumentieren jüdisches Leben und Kultur aus unterschiedlichen Perspektiven: Sie zeigen Kinder in einer Talmudschule, gläubige Juden am Neujahrsfest Rosch Haschana oder eine jüdische Hochzeit. Zu sehen sind aber auch antisemitische Schmierereien an einer Synagoge oder ein Plakat mit einem Judenstern, das ein Polizist entfernt. Die Ausstellung will anregen zur Auseinandersetzung mit der Frage: Wie selbstverständlich ist jüdisches Leben in Deutschland 70 Jahre nach dem Holocaust?
Die Kombination der Arbeiten von drei Fotografen unterschiedlichen Alters und Herkunft bietet die Chance, dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten:
Holger Biermann, 1973 in Bremen geboren, arbeitete nach seiner Ausbildung an der Axel-Springer-Akademie in Berlin einige Jahre in New York. Seit 2003 ist er als freier Fotograf in Berlin tätig.
Rafael Herlich ist 1954 in Tel Aviv geboren, lebt seit 1975 in Frankfurt und ist mit Ausstellungen unter anderem im Jüdischen Museum Frankfurt/Main bekannt geworden. Er arbeitet als freier Fotograf.
Benyamin Reich, Jahrgang 1976, stammt aus einer orthodoxen jüdischen Familie in der Nähe von Tel Aviv. Nach Studienaufenthalten in Paris und Jerusalem lebt er heute in Berlin.
Info: www.hdg.de