Symposium zum Abschluss der Ausstellung „Hans Hollein: Alles ist Architektur“
Zum Abschluss der Ausstellung „Hans Hollein – alles ist Architektur“ findet am kommenden Sonntag, 28. September, von 11 bis 18 Uhr ein von der Gerda Henkel-Stiftung gefördertes Symposium statt, das zugleich Auftakt eines zweijährigen Forschungsstipendiums zur Geschichte des Museums Abteiberg ist. Durchgeführt wird das Symposium mit Führungen, Kurzvorträgen und Diskussionen von Wilfried Kuehn und Museumsdirektorin Susanne Titz in Zusammenarbeit mit Eva Branscome, Samuel Korn und Andreas Rumpfhuber.
Kunst- und Architekturhistoriker mehrerer Generationen treffen hier zusammen und beschäftigen sich mit Hans Holleins Museums- und Ausstellungsarchitekturen. Es geht um eine Neubetrachtung von berühmten und einst wegweisenden Gedanken, um den Beginn einer neuen Forschungsarbeit, die sowohl das komplexe und visionäre Denken Hans Holleins als auch die Entwicklung von Kunst und Museen, Gesellschaft und Kulturindustrie seit den 1960er Jahren thematisieren will.
In einer ersten Gesprächsrunde wird unter der Moderation von Eva Branscome die Entstehung des Museums Abteiberg aus der künstlerischen Szene der 1960er bis 1980er Jahre diskutiert und damit versucht, ein erweitertes Wissen um die Effekte dieser ungewöhnlich fruchtbaren interdisziplinären Beziehung zwischen Kunst und Architektur zu gewinnen. Hierbei wird auch der historische Raum eröffnet, in dem die austro-amerikanische Architekturhistorikerin Eva Branscome, die soeben an der Bartlett School of Architecture in London eine Dissertation über Hans Hollein beendet hat, ab September 2014 für zwei Jahre als Stipendiatin der Gerda Henkel-Stiftung am Museum Abteiberg forschen wird. Der Titel der ersten Runde übernimmt denjenigen der beginnenden Forschungsarbeit, „Interface und Interaktion – Beziehungen zwischen der Architektur des Museums Abteiberg und der zeitgenössischen Kunstpraxis“.
In einer zweiten Gesprächsrunde stehen unter der Moderation von Samuel Korn weiterführende Betrachtungen zur Veränderung von Museum und Ausstellung in den 1960er bis 80er Jahren im Fokus. Samuel Korn, Absolvent der HFG Karlsruhe, beschäftigt sich zurzeit in einer Forschungsarbeit mit dieser Schnittstelle von Architektur-, Kunst- und Kulturgeschichte. Ausgehend von Holleins Entwurf für das Museum Abteiberg will er gemeinsam mit den weiteren Teilnehmern sowohl Ordnungs- und Raumorganisationsstrukturen diskutieren, die Hinweis auf eine veränderte Ausstellungs- und Sammlungspraxis sind, als auch die Motivation der Institution untersuchen, die eine solche Raumform hervorgebracht hat. Inwieweit gehen veränderte Ausstellungspraktiken nicht nur auf spezifische künstlerische, kuratorische und architektonische Positionen zurück, sondern verweisen auf eine veränderte Wahrnehmung der Aufgaben des Museums? Und: Inwieweit sind museale Einrichtungen aktive Produzenten dieser Verschiebungen? Ziel dieser Runde wird es sein, die sich verändernde Rolle der Museen, der Ausstellung und der Architektur als Medien der kapitalistischen Kulturindustrie zu untersuchen.
Info: www.museum-abteiberg.de