„Auf den Spuren der Irokesen“ nun in Berlin

Die Ausstellung „Auf den Spuren der Irokesen“ ist nach Bonn nun noch bis zum 14. Januar 2014 im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen. Sie zeichnet die Entwicklung der irokesischen Kultur von ihren Ursprüngen bis hin zu ihrer lebendigen Artikulation im heutigen Kanada und den Vereinigten Staaten nach. Sie folgt der wechselvollen Geschichte der Irokesen durch die von Krieg, Handel und christlicher Missionierung gekennzeichnete Kolonialzeit bis zum Auseinanderbrechen der Irokesenliga im Zuge der Amerikanischen Revolution, durch das von Landverlust, Isolation auf Reservationen und Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft geprägte 19. Jahrhundert bis zu den Autonomiebestrebungen und dem Wiedererstarken indigener kultureller Identität im 20. und 21. Jahrhundert. Auf den Spuren der Irokesen führt erstmals bildliche Darstellungen, ethnografische Objekte und Beispiele irokesischer Gegenwartskunst der bedeutendsten Sammlungen Europas, der Vereinigten Staaten und Kanadas zusammen.

 


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In Zusammenarbeit mit irokesischen Künstlern, Kuratoren und Intellektuellen sowie indigenen Museen konzipiert, strebt die Ausstellung nach einer vielschichtigen Darstellung sowohl der westlichen Vorstellungen irokesischer Kultur über die Jahrhunderte hinweg, als auch der zeitgenössischen indigenen Interpretationen irokesischer Geschichte und kultureller Identität. Wie der Tuscarora-Künstler und Schriftsteller Richard W. Hill es ausdrückte, „kann sicher behauptet werden, dass die Haudenosaunee sich heute über ihre Vielfalt definieren”, da jede Generation „zu dieser vielschichtigen Definition beiträgt, indem sie den künstlerischen Ausdrucksformen der Vergangenheit und den Überlieferungen ihrer Vorfahren ihre eigenen Lebenserfahrungen hinzufügt.”

 

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Mit Leihgaben aus Kanada, den USA sowie zahlreichen Museen Europas begibt sich die Ausstellung zum ersten Mal auf eine umfassende Spurensuche durch die Jahrhunderte. Historische Gemälde und Zeichnungen, kostbare ethnografische Objekte und herausragende Beispiele irokesischer Gegenwartskunst erzählen die wechselvolle Geschichte der Irokesen. Die groß angelegte Ausstellung reflektiert diese Vielfalt und kontinuierliche kreative Anpassung der Irokesen an sich ständig verändernde Lebensbedingungen mit der Präsentation von etwa 500 Exponaten auf rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Martin-Gropius-Bau in Berlin, der zweiten Ausstellungsstation nach der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

 
„Auf den Spuren der Irokesen“ nun in Berlin

 

Die Ausstellung wird von Dr. Sylvia Kasprycki kuratiert, Spezialistin für Ethnologie, Geschichte und Kunst des indigenen Nordamerika. Neben Prof. Dr. Christian Feest, ehemaliger Direktor des Wiener Völkerkundemuseums, ist es darüber hinaus gelungen, wichtige irokesische Wissenschaftler und Künstler in Kanada und den USA zur Mitarbeit zu gewinnen, darunter auch Dr. Thomas Hill, den ehemaligen Direktor des Woodland Cultural Centre in Brantford, Ontario, und auf amerikanischer Seite Peter Jemison, den Leiter der Ganondagan State Historic Site in Victor, New York. Letzterem ist auch die Anregung zu verdanken, zur Ausstellung ein irokesisches Langhaus auf dem Bonner Museumsplatz zu errichten.

 

Info: www.bundeskunsthalle.de

 

Ausstellungsansichten (Fotos: Jirka Jansch / Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland)