Verfolgte Komponisten: Ausstellung und Konzertreihe in Berlin
DieSonderausstellung „Von den Nazis verfemte Komponisten: verdrängt, vertrieben,ermordet“ wurde am 25. Januar 2011 um 15 Uhr im Ausstellungspavillon amHolocaust-Denkmal eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum Jahresende 2011 beifreiem Eintritt zu sehen. Darin werden zwanzigKomponisten porträtiert, die aus rassischen, politischen oder ästhetischenGründen im NS-Staat verfemt waren. Die Ausstellung wird von einer Konzertreihein den Ausstellungsräumen begleitet, in der Werke ausgewählter Komponisten zuhören sind. DieReihe startet am 14. Februar 2011 mit einem Sonderkonzert zum 50. Todestag desKomponisten Werner Richard Heymann. Der erfolgreiche jüdische Filmkomponistwurde von den Nazis aus Deutschland vertrieben und konnte schließlich großenRuhm in Hollywood erlangen. Er komponierte bekannte Lieder wie „Das gibt’s nureinmal, das kommt nicht wieder“. Realisiert wird das Projekt vom Förderkreis„Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.“ in Partnerschaft mit „musicareanimata – Förderverein zur Wiederentdeckung NS-verfolgter Komponisten undihrer Werke“.DieSonderausstellung ist in die Dauerausstellung „5 Jahre Holocaust-Denkmal / 20Jahre Förderkreis – Was eine Bürgerinitiative bewirken kann“ integriert. Derkünstlerisch-wissenschaftliche Leiter Dr. Albrecht Dümling und der Kurator JanFrontzek zeichnen zunächst ein generelles Bild der NS-Musikpolitik, unteranderem anhand von Original-Tondokumenten aus Reden von Adolf Hitler und JosephGoebbels zur Musikpolitik. Aber auch Erinnerungen des Dirigenten undGeneralmusikdirektors Otto Klemperer und die Stimme von Thomas Mann, der überAntisemitismus spricht, sind zu hören. Anhandvon Fotos und Dokumenten werden die Schicksale der ausgewählten Komponisten zumBeispiel Samuel Adler, Ursula Mamlok, Kurt Weill und Franz Schrekergeschildert. Die Informationstafeln zur Biographie, dem Schaffen und derDarstellung von Verfolgung, Flucht oder Ermordung der Komponisten sind zu„Hörstationen“ ausgebaut worden, in denen Hörproben der Werke erklingen. ZumAbschluss werden die verschiedenen Stufen der Wiederentdeckung derMusik verfolgter Komponisten nach 1945 dargestellt. Info:www.holocaust-denkmal-berlin.de