T. E. Lawrence – zwischen Feuereifer und Zweifel
Bekannt für die Ausrichtung internationaler Sonderausstellungen zeigt das LandesmuseumNatur und Mensch ab dem 21. November 2010 die Ausstellung „Lawrence von Arabien. Genese eines Mythos“. Die Schau visualisiert neben dem Leben und Wirken dieser Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts die Geschichte des Nahen Ostens und die Orientpolitik jener Zeit.Thomas Edward Lawrence, nicht zuletzt durch David Lean’s gleichnamigen Kinostreifen von 1962 als Lawrence von Arabien weltweit berühmt geworden, führte ein Leben zwischen Feuereifer und Zweifel, zwischen Krieg und Kultur. Seine zahlreichen Interessen wie Fotografie, Technik, Kunst, Buchdruck, Geschichte und Archäologie bieten der Ausstellung den Hintergrund zur Inszenierung des Zeitgeschehens im Ersten Weltkrieg. Hochkarätige Exponate, die das Landesmuseum exklusiv als Leihgaben z. B. aus den USA, aus England und Frankreich erhält, erlauben einen Einblick in seinen Alltag und sein politisches Wirken;persönliches Inventar wie sein Lesesessel oder seine Kamera aus seinem Haus in Clouds Hill gehören ebenso dazu wie Originalaufzeichnungen, die während seiner Arbeit an dem Buch „Die sieben Säulen der Weisheit“ entstanden sind.„Mit dieser Sonderausstellung bewegen wir uns politisch und gesellschaftlich bis in die Gegenwart hinein. Das Thema „Lawrence von Arabien“ steht in der Tradition der vergangenen Ausstellungen, in denen der Kulturdialog zwischen Orient und Okzident aufgezeigt und kritisch beleuchtet wurde,“ fasst Prof. Dr. Mamoun Fansa zusammen, der zum letzten Mal ein so großes internationales Projekt für das Landesmuseum Natur und Mensch auf die Beine gestellt hat. Im August 2011 wird er als leitender Museumsdirektor aus dem Amt ausscheiden. Das Landesmuseum für Natur und Mensch präsentiert ab dem 21. November 2010 den nächsten Teil ihrer bundesweit beachteten Ausstellungsreihe. Thomas Edward Lawrence beeinflusste die Beziehungen zwischen Orient und Okzident im 20. Jahrhundert auf spannende Weise. Seine faszinierende Geschichte in einer Sonderausstellung zu präsentieren, ist eine schlüssige Idee. Den Besuchern des Landesmuseums wird dadurch ein außergewöhnlicher Einblick in eine Zeit ermöglicht, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Sicher werden die Besucher von dieser Zeitreise der besonderen Art begeistert sein, so die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka. So faszinierend seine Biografie noch heute wirkt, so wichtig ist es, die damalige Situation im Nahen Osten für die aktuelle Politik zu reflektieren. Film-, Bild- und Textdokumente eröffnen eine Timeline der Geschehnisse – in diesem Kontext zeigt die Ausstellung erstmals die in den Milner Papers veröffentlichte Landkarte, auf der Lawrence die Grenzziehung im Orient vorgenommen hat. Doch mit der kultur- und politikgeschichtlichen Darstellung ist es nicht genug; der Zugang zum Thema erfolgt durch die künstlerische Gestaltung und die Kunst selbst. Große Kriegsgemälde z. B. von Paul Nash oder William Roberts belegen die britische Kunstszene der 20er Jahre. Als besonderes Highlight zeigt das Landesmuseum den vollständigen Aquarell-Zyklus des Claude R. Conder aus dem Palestine Exploration Fund. Finanziert durch Mittel des Landes Niedersachsen wurde die Umsetzung dieser Sonderausstellung maßgeblich durch die finanzielle Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bundes ermöglicht. Zu den weiteren Sponsoren gehören die Ernst von Siemens Stiftung, die OLB sowie die EWE Stiftung. Fotos & Informationen: www.lawrence.naturundmensch.de