Ab Dezemberzeigt sich die Kunsthalle Fridericianum erneut als ein Ort aktuellerund menschlicher Auseinandersetzungen. Drei Einzelausstellungenstellen sowohl Performativität als auch Prozesshaftigkeit in denMittelpunkt. Der Mexikaner Carlos Amorales und der NiederländerNavid Nuur eröffnen am 4. Dezember ihre Ausstellungen und derSchweizer San Keller beginnt am 11. Dezember sein Ausstellungsprojektin der Kunsthalle Fridericianum öffentlich zu machen.Die AusstellungNuevos Ricos präsentiert erstmalig das gleichnamige Kunstprojekt undPlattenlabel von Carlos Amorales (geboren in Mexico City, 1970) inseiner gesamten Reichweite. Die Kunsthalle bietet einen Überblicküber die Geschichte und die gesellschaftliche Positionierung desProjekts und spiegelt das künstlerische Spektrum wider: Derabstrakte Grundriss einer Konzerthalle wird zur Plattform fürPerformances und Konzerte ebenso wie für Diskussionen über Themenwie Copyright und Piraterie.Mit derAusstellung The Value of Void präsentiert Navid Nuur (geboren inTeheran, 1976) einen Einblick in seine als ‚Interimodule’bezeichneten Werke. In ihrer formal installativen Erscheinungeröffnen seine Arbeiten den Blick auf eine Sichtweise des temporärenDazwischen, das stark von dem Kontext ihrer jeweiligen räumlichenEinbindung abhängig ist. Nuurs Arbeiten entlocken den Besuchernsowohl reflektierende als auch affektive Resonanzen und laden ein,Teil dieser ‚Welt des Inneren’, des Dazwischen, zu sein.Intelligent undironisch unterwandert der Aktionskünstler San Keller (geboren inBern, 1971) die Grenzen konventioneller Formate und machtinstitutionelle Abläufe transparent. Mit Pre-, Pre-, Pre-, Pre-,Preview bezieht er die Besucher unmittelbar in den Entstehungsprozessseiner Ausstellung mit ein: Zum einen kann denVorbereitungsgesprächen zwischen dem Künstler und demkünstlerischem Leiter Rein Wolfs im Sitzungszimmer beigewohntwerden, zum anderen lädt San Keller beim Verlassen der Kunsthalle zueinem Spaziergang Digestiv (Walk) ein, um sich mit ihnen über NuevosRicos und The Value of Void zu unterhalten.Info:www.fridericianum-kassel.de