Ausstellung „New Orleans – die ausgewanderte Stadt“

Über eines sind sich Migrationsforscher und Klimaexperten einig: Die Zahl derMenschen, die aus den Küstengebieten ins Landesinnere wandern, zuBinnenmigranten werden, wird in den nächsten Jahren weltweit zunehmen. Grund wird die Zunahme der Überflutungen der Küstengebiete durch die Erderwärmungsein. Die Folgen der Überflutung einer Stadt auf die Menschen und ihreLebenswelt zeigt das Beispiel New Orleans. Die Sonderausstellung „Nach der Flutdie Flucht. New Orleans – die ausgewanderte Stadt“ wurde vom DeutschenAuswandererhaus Bremerhaven in Zusammenarbeit mit Studio Andreas Heller,Hamburg, konzipiert und widmet sich diesem aktuellen Thema am Beispiel der us-amerikanischen Küstenmetropole.Als die Deiche von New Orleans am 29. August 2005 durch „Katrina” brechen, sindüber eine Million Menschen aus dem Küstengebiet Louisianas auf der Flucht. Bisheute sind 180.000 der ehemals 450.000 Bewohner nicht nach New Orleanszurückgekehrt. Aus der Sicht der Zurückgekehrten und Dagebliebenen schaut dieseSonderausstellung auf eine Stadt, die verlassen wurde.Filme,Objektkunst, Augenzeugenberichte und Forschungsergebnisse gewähren denBesuchern differenzierte Blickwinkel auf ein hochaktuelles Thema. So erzählenin sieben vom Deutschen Auswandererhaus 2008 und 2009 produzierten KurzfilmenBewohner von New Orleans von ihrem Leben vor und nach „Katrina”. DieInstallation „Floodwall” von Jana Napoli und Rondell Crier aus New Orleanswurde in die Gesamtinszenierung integriert: 350 Schubladen, herausgespült ausWohnhäusern, Büros und Geschäften, die die Künstler in den verwaisten Straßenvon New Orleans im Oktober 2005 sammelten, sind stumme Zeugen der verlorenenBewohner der Stadt.Über100 Fotos, Grafiken und Diagramme zeigen die Chronologie der Katastrophe undihre Folgen für die Menschen. Die sozialen und geopolitischen Probleme von NewOrleans spiegeln die zukünftigen Herausforderungen der Küstenregionen weltweitwider, die mit einer erhöhten Zahl von Überflutungen rechnen müssen. Allewerden Handlungsstrategien entwickeln, um mit der zu erwartendenBinnenmigration umgehen zu können. Der Status dieser so genanntenumweltbedingten Migranten ist bis heute nicht geklärt: Die Ausstellung zeigtdie unterschiedlichen juristischen und wissenschaftliche Positionen und ihreFolgen auf.Info: www.dah-bremerhaven.de