Edward Hopper und die zeitgenössische Kunst
DieKunsthalle Wien zeigt ab dem 3. Oktober die Ausstellung „Western Motel. Edward Hopper und die zeitgenössische Kunst“. Nurwenige Künstler haben die menschliche Existenz so eindringlich dargestellt wie Hopper(1882-1967). Der amerikanische Maler entwirft eine Bildsprache, die imAnschluss an die Moderne und ungeachtet der großen Strömungen seiner Zeit, wieder Pop Art und dem Abstrakten Expressionismus, die Ästhetik des amerikanischenRealismus erweitert und neu formuliert. Dabei handeln seine Bilder „nicht nuran der Oberfläche von Amerika, sie graben sich tief ein in den AmerikanischenTraum, untersuchen radikal dieses zutiefst amerikanische Dilemma von Schein undSein“, so Filmemacher Wim Wenders. HoppersRaumkonstruktionen irritieren den Betrachter und dessen natürlichesRaumempfinden, sie sperren sich beispielsweise durch surreale Licht- undSchattenfälle und unwirkliche Perspektiven Albertis berühmtem Blick aus demFenster, und entwerfen damit einen Realismus, der brüchig ist und der immerwieder Tendenzen in die Abstraktion und eine Geometrisierung der Bildoberflächeerkennen lässt. Hoppers psychologisch aufgeladene Innen- und Außenräumescheinen ineinanderzufließen, wobei er wiederholt Schwellenmotive wie Fenster,Balkone und Türen in Szene setzt. Räumliche Grenzen verschwimmen und werdengleichzeitig akzentuiert. Info: www.kunsthallewien.at Foto: © Kunsthalle Wien &Georg Schweinester